Catalunya Gravel 🚵 Tour #4 - Olot to Llanars
60,00 km 1.272 m 3:28:08
Wir wurden schon mehrmals gefragt, wie das Wetter sei! Bisher hatten wir riesiges Glück – noch nie sind wir nass geworden, obwohl die Wetterprognosen oft schlecht waren und der Himmel teils bedrohlich von dunklen Wolken bedeckt war. Es scheint, als hätten wir es jedes Mal geschafft, dem Regen zu entkommen. Heute wieder: Wir waren knapp eine Stunde im Vulkangebiet unterwegs und stiessen plötzlich auf regennasse Strassen, obwohl wir keinen Tropfen abbekommen hatten.
Der Rundweg bei Olot, durch das Vulkan-Naturschutzgebiet, führte uns durch grüne, dichte Wälder und Landschaften, die fast wie von einem anderen Planeten wirken. Hier gibt es über 40 Vulkane, die zwar noch als aktiv gelten, jedoch seit über 10.000 Jahren nicht mehr ausgebrochen sind.
Von Olot aus ging es auf der Via Verdes 14 Kilometer bergauf – eine sanfte Steigung von 6-8%. Der höchste Punkt des Tages war der „Collad de Sentigosa“ auf 1.064 Metern über dem Meer. Die Gegend erinnerte mich stark an den Schwarzwald oder die Vogesen – die Ähnlichkeit dieser Hügelketten ist wirklich verblüffend.
In Sant Joan de les Abadesses legten wir eine Pause in der Pizzeria 1900 ein und genossen dort köstliche italienische Pizzen. Danach war es nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel. Immer entlang des Pirinexus, erreichten wir Llanars, das auf 1.000 Metern Höhe liegt und heute ein ruhiger, touristischer Ort ist.
Die kleine mittelalterliche Ortschaft besticht durch ihre romanische Kirche Sant Esteve aus dem 12. Jahrhundert, die das architektonische Highlight des Dorfes darstellt. Am Nachmittag versammelten sich rund 30 Menschen auf dem Dorfplatz, um Karten zu spielen. Wie uns die freundliche Kellnerin erzählte, gibt es für die Gewinner spannende Preise zu gewinnen.
Unsere Unterkunft für die Nacht ist ein grosses Chalet, im Stil vieler Hotels aus dem Berner Oberland. Das überrascht nicht, denn der nächste Skiort liegt nur etwa 20 Kilometer entfernt, in den Pyrenäen, auf über 2.000 Metern. Übrigens ein Austragungsort des Skiweltcups.
Jeder Moment dieses Tages war ein Geschenk – ein Beweis, dass man die Schönheit der Welt am besten auf sich wirken lässt, wenn man sich auf den Weg macht.