Boston, die junge gebildete Stadt
23,6 km Velo & Walking
Mit der Harvard University, dem MIT und weiteren Unis, beherbergt Boston über 150‘000 Studenten. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt 32 Jahre! Alt und Jung, historisches und modernes vermischen sich und geben dieser urbanen Umgebung einen besonderen Touch. Es ist Dienstagmorgen, der Tag nach dem Marathon. Mitch, mein Gastgeber leiht mir sein Stadtvelo aus, mit dem wir zusammen in die Stadt fahren. Vor lauter Sehenswürdigkeiten wird es mir schon ganz schwindlig, mein Orientierungssinn ist völlig ausser sich geraten. Das Velo parkieren wir im Geschäft von Mitch, von wo ich dann zu Fuss auf Erkundungstour gehe. Man erkennt sie schnell, die Marathonläufer. Entweder stolzieren sie mit der Finisher-Medaille durch die Stadt, haben ein auffälliges Finisher-T-Shirt an, oder laufen „komisch“…. Das kennen nur diejenigen, welche diese Strapazen einmal durchlebt haben. Bei der Finish-Line wird emsig am Abbau der riesigen Tribüne gearbeitet. Ich versuchte ergebnislos, irgend eine Tour in der Stadt zu buchen. Logisch! Wenn man bei 29‘000 Läufern kalkuliert, dass pro Läufer noch 3-4 Personen dazu kommen, dann kommt man auf enorme Anzahl von Leuten, welche sich alle gleichzeitig in der Stadt aufhalten. Ich hoffe, dass es morgen etwas ruhiger wird, da schon ganz viele Leute mit Rollkoffern die Stadt verlassen. Die Zeit verbrachte ich in der Public Library, wo ich mich richtig wohlfühlte und in aller Ruhe Mails checken und senden konnte. Jetzt habe ich mir noch eine schöne Excel-Liste angelegt, wo ich jede Etappe einzeln dokumentiert habe. Von Miami bis Boston bin ich in 31 Etappen 3‘800 Kilometer gefahren. Tja, und dann war es Zeit, einen Coiffeur aufzusuchen. GoogleMaps gab mir in unmittelbarer Nähe ein Dutzend Barber-Shops an. Schon der erste Versuch klappte! Senydeth, ein junger Mann aus Laos gab mir gleich einen Platz auf einem Coiffeur-Stuhl. Er erklärte mir, dass er just während der Pandemie von Laos nach Boston zog und seinen Barber-Shop eröffnete. Seither hat sich sein Business prächtig entwickelt, aber er hätte schon gerne etwas mehr Freizeit. Manchmal arbeitet er 7 Tage durch…. Am Abend lud ich meinen Gastgeber mit seinem Velokumpel zum Essen bei einem Italiener ein. Ich wählte Muscheln mit Pasta. Als Getränk offerierte ich eine Flasche Chianti. So ergaben sich im Gespräch selbstverständlich Geschichten rund um Italien. Die Vorfreude für Mitch‘s Trip in die Toscana ist gross :-)