Etappe #1 - Miami - Jupiter
Beim Auftakt herrschten super Bedingungen, warm und Tail-Wind :-) Hingegen war es eine gute Idee am Samstag zu starten…. Davon später mehr. Entlang von Miami-Beach herrschte um 9 Uhr Hochbetrieb - unzählige Jogger liefen dem Ocean-Walk, entlang den riesigen Hotelanlagen. Irgendwann wachsen die Städte nördlich von Miami bis Fort Lauderdale zusammen - es gibt kaum freie Flächen - alles wurde mit protzigen Hotels und Appartmenthäuser verbaut. In North Miami-Beach wurden Gebäude mit Trump-Tower 1-3 nummeriert oder hiessen Trump-Plazza, Trump-XY….Jetzt ist mir klar, wieso er hier auf eine grosse Anhängergemeinde zählen kann. Der East Coast Greenway führt oft auf der Strasse, was wegen den breiten, extra markierten Velostreifen kein Problem ist. Die Hinweisschilder und aufgemalten Bike-Hinweise, sind extrem zahlreich vorhanden. Als Radfahrer hat man auf mehrspurigen Strassen eine eigene Bike-Spur, welche von den Amis absolut respektiert wird. Kurzum, super Bedingungen für die Zweiräder. Das Einzige, was mich störte, waren die vielen Rotlichter - aber ich machte es den lokalen Bikern nach - das Rotlicht wird komplett ignoriert und von den Autofahrern akzeptiert! Bei einem Rotlicht stiess ich auf den Tschechen Martin, welcher mit seinem Ötztaler-Marathon Trikot aufgefallen ist. Während guten 30min quatschten wir zusammen bis ich ihn dann ziehen liess. Im Frühjahr verbringt er jährlich 7 Wochen in Florida, wo er mit seinem Rad trainiert…. In Palm Beach kündigten schwarze Wolken ein Gewitter an. Das war der perfekte Augenblick, in Down-Town bei einem französischen Bistro einzukehren und das Gewitter vorbeiziehen zu lassen. Schon im Bistro versuchte ich Unterkünfte zu finden - aber unter 400 USD war nichts zu finden. Der Zeltplatz im Norden konnte man telefonisch nicht erreichen. Dann versuchte ich aufs Grad wohl Hotels aufzusuchen - sorry we are full :-( Nach 155 km kam ich noch bei Tageslicht am Zeltplatz an - sorry, we are fully booked. Auch wenn ich nur 5-6 Quadratmeter benötigte, man liess mich wieder umkehren. Nach kurzer Zeit entdeckte ich am rechten Strassenrand eine Trail, welcher durch eine Kette halbwegs gesperrt war. Das Verbotsschild ignorierte ich in meiner Situation - irgendwo musste ich mich doch hinlegen. Ziemlich gut versteckt fand ich einen Platz und baute mein Zelt auf und legte mich gleich schlafen. Um 22 Uhr wurde ich durch einen heftigen Wind wach, mein Zelt drohte einzuknicken. Aber glücklicherweise war mein Tunnelzelt genau richtig „im Wind“ - ich musste nur noch dafür sorgen, dass die Spannseile gut hielten. Richtig gut hatte ich nicht geschlafen, es blies die ganze Nacht. Am Morgen musste ich mich wärmer anziehen - die Temperatur wurde auf meiner App mit 9 Grad angezeigt. Mein erster Gastgeber von Miami-Beach meinte in einem WhatsApp, dass ich mich vor den Florida-Gators in Acht nehmen sollte. Zum Glück, alles gut gelaufen - es kann weitergehen.