Im Flow von Agde nach Spanien #6 - Agde/F - Portbou/ES
180 km / 908 Hm / 9h 10min / 19.3 km/h / 10-23 Grad / Wind SE
Dank des Ruhetages kam ich früh aus dem Bett und nahm das Frühstück in einer nahegelegenen Bäckerei ein. Der Start war einsam und still. Schon bald war ich draussen in der Lagunenlandschaft die wegen der heftigen Regenfälle am Vortag noch feucht war. Manche Wege hatte ich umfahren, indem ich die asphaltierten Strassen vorzog.
Auf der Höhe Béziers verlief der offizielle Veloweg über eine Sandpiste. Nach ca. 3km musste ich umkehren - es war zu schlammig und zu gefährlich.
Bei Narbonne-Plage spitzte sich die Lage zu. Zahlreiche Radtouristen steckten mir ihren Rädern fest. Der Schlamm hatte sich zwischen Pneu und Schutzblech wie Beton festgesetzt. Einer Lady mit einem eBike konnte ich noch helfen, aber andere mussten kapitulieren. Ich weiss nicht, ob sie einfach weitergefahren (gelaufen) sind, oder gar wieder den weiten Weg zurück zum nächsten Dorf angetreten haben.....
Fazit: Für ein Reisebike sind Schutzbleche ein No-Go! Meine Schwalbe G-One Reifen waren auch für diese ausserordentlichen Verhältnisse eine sehr gute Wahl. Aber das Bike und die Taschen wurden entsprechend dreckig :-(
Richtung Canet/Perpignan gings richtig flott voran. Allerdings sichtete ich grosse schwarze Wolken in den Pyrenäen, welche sich von den Bergen ostwärts zum Meer entluden. Eine Stunde Wartezeit in einem Restaurant und das Wetter war wieder gut. Das war gegen 17 Uhr. Ich entschied mich, die restlichen 40km bis zur Grenze zu fahren. Ein weiser und guter Entscheid. Die Küstenstraße konnte fast ohne Verkehr befahren werden. Ein letzter Berg und ich war oben auf der spanisch, französischen Grenze angelangt. Die Zollhäuschen sind schon verfallen und seit Jahren nicht mehr in Betrieb - freie Grenze!
Angekommen in Portbou, fühlte man sich in eine frühere Zeit versetzt. Ein uraltes Städtchen mit engen Strassen und alten Häusern. Das Hotel ist wohl aus den 50er Jahren, doch für eine Nacht ist es vertretbar.
Das einzige offene Restaurant war ein Pakistani. So gut und billig hatte ich auf meiner Reise noch nicht gegessen - das war ein krönender Abschluss eines langen Tages auf dem Rad!