Genf - Tossa Zusammenfassung
Meine Idee, diese Strecke von Genf nach Tossa de Mar zu fahren, wurde Wirklichkeit! Bis auf die unheimlichen Regenfälle am Golf du Lion zwischen Sète und Agde, verlief alles wie am Schnürchen! Selbstkritisch hätte ich mir eigentlich mehr Zeit nehmen können.... Okay, ich habe die knappen 900 km in 7 Etappen wie geplant gefahren, was mich aus sportlicher Sicht auch etwas stolz macht.
Den Fehler, den ich begangen habe, war der, zu einem fixen Termin in Tossa einzutreffen! Das führte unterschwellig etwas zu einem Zeitdruck.
Aber alles andere war eine sensationelle Erfahrung und zeigt auf, dass wir in Europa ein sehr tolles Velonetz haben, das eine spannende Vielfalt zu bieten hat. Langweilig wurde es kaum.
Facts & Figures
1 Genf-Murs 107km, 5:02, 21.2
2 Murs-Valence 143km, 6:30, 22.0
3 Valence-Avignon 160km, 7:10, 22.3
4 Avignon-Sète 152km, 6:50, 22.3
5 Sète-Agde 24km, 1:08, 20.8
6 Agde-Portbou 180km, 9:10, 19.6
7 Portbou-Tossa 121km, 6:21, 20.2
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TOTAL 894km, 5210m, 42:11, 21.1 kmh
Was tut man bei den folgenden Ruhetagen?
Neben Wäsche waschen, Velo putzen ist ganz klar die Beach angesagt! In Tossa verziehe ich mich gewöhnlich in eine abgelegene Bucht und lege mich hin und lese.
Auch die Aufarbeitung des Blogs geht dabei drauf. Ich schaffte es in den letzten zwei Etappen nicht, wie gewöhnlich noch vor Mitternacht meine Erlebnisse zu schildern.
Am Dienstag verabredete ich mich zum Lunch mit Bernd Wochner und seiner Frau zum Lunch. Es war für mich die letzte Gelegenheit wieder mit Bernd zu quatschen, weil er tags darauf für den Rest der Saison nach Gambrils ging.
Material
Optimistisch wie immer nahm ich meine Minimalausrüstung zum Campieren mit. Diese 2 1/2kg (Biwak-Zelt, Matte, Schlafsack, Seidenschlafsack, Kopfkissen, Merino-Schlafgewand, Kocher) hätte ich mir sparen können. Auch sonst hatte ich zu viel mitgenommen. Meine „Polar“ Ausrüstung (Kappe, Handschuhe, Bein- und Ärmlinge) waren überflüssig.
Beim Werkzeug und Reperaturmaterial spare ich nicht. Dieses Kilo (unterster Flaschenhalter) transportierte ich 900km, ohne davon etwas gebraucht zu haben - zum Glück!
Navigation
Zur Planung verwendete ich erstmals komoot, was sehr positiv war. Dabei geht es darum, eine oder mehrere Varianten zu skizzieren, um diese dann zu verfeinern.
Die 6 GPX Tracks fasste ich zusammen in einen einzigen und kopierte diesen auf mein Hammerhead Karoo 2. Die Alternativrouten kopierte ich auch aufs Navi, sodass ich diese stets im Zugriff hatte.
Mein „Cockpit“ ergänzte ich mit einem Quad-Lock Halter, wo ich mein Handy stets griffbereit hatte. Den o.g. Track habe ich auch auf MapOut für iPhone im Zugriff. Dies ist sehr praktisch, um sich die Karte etwas genauer anzusehen. Auch kurzfristige Routenplanungen mit dem Finger sind mit Mapout superpraktisch und können „on the fly“ aufs Hammerhead transferiert werden. Insgesamt gesehenhat sich für mich dieses Setup wieder ausserordentlich bewährt.
Die Batterie des Karoo 2 schwächelt nach 3 Jahren etwas, ist aber kein Problem, weil ich es nachmittags jeweils mit einer meiner zwei 10‘000Ah Powerbank nachlade.
Preise - Essen & Unterkunft
Auch wenn der Euro zurzeit etwas hoch ist, sind die Preise Frankreichs für Verpflegung und Unterkunft sind moderat. Es muss auch nicht immer ein 5-Sterne-Restaurant oder Hotel sein. Mit GoogleMaps suche ich mir jeweils Restaurants und mit booking.com die Unterkunft. Die Bewertungen beider Plattformen sind relativ verlässlich.
Restaurants unter einem Ranking von 3 liess ich aus. Solche hatte es massenhaft, obwohl das Volk dorthin strömt.....
Unterkünfte erhielt ich zwischen 50 und 100 EUR, teilweise inkl. Frühstück. Bis auf ein einziges Hotel nahm ich das Velo jeweils aufs Zimmer. Das war nie ein Problem.
Wetter
Ich habe das Gefühl, dass das Wetter jeweils im April beständiger ist. Mit zwei Regentagen kann ich mich nicht beschweren. Zudem ist in jener Zeit die Temperatur sehr angenehm - nicht zu kalt und nicht zu warm und es ist bislang nicht so übervölkert!
Die Wetter-Apps, ein Thema für sich...... Nachwievor schwöre ich im Ausland auf WeatherPro, das mit Premium-Account 14 Tage Prognosen zeigt. Zudem sind die aktuellen Werte tagsüber sehr verlässlich.
Blog Tools
Vor drei Jahren starte ich mit meinem Blog und finde es cool, jeden Tag zu schreiben, weil daraus nämlich auch ein Tagebuch entsteht. Ich verwalte meinen Content bei Hostpoint als Provider. Dieser bietet als Blog-Tool „Squarespace“ an. Bis in jüngster Vergangenheit funktionierte dies tipptopp. Doch seit einiger Zeit sind gewisse Funktionen mit dem Handy (IOS) einfach nicht mehr möglich!?
Viele Kollegen nutzen für ihre Reisen Polarsteps, was nicht ganz unpraktisch ist, mir aber nicht gefällt. Jetzt muss ich mal mit meinem Provider diskutieren, was heute für meinen Zweck aktuell wäre. Vielleicht hat jemand von euch einen Tipp!
Ich wünsche euch allen eine tolle Velosaison - keep in touch!
Schlussetappe zum Ziel an der Costa Brava #7 Portbou-Tossa
Schlussetappe zum Ziel an der Costa Brava
#7 - Portbou - Tossa de Mar
128 km / 1`190 Hm / 6h 21min / 20.2 km/h / 15-23 Grad / Wind SNE
Eine laute holländische Reisegruppe weckte mich, allerdings zur geplanten Weckzeit. Nach Frühstück im Hotel und Auffüllen der praktischen Food-Pouches, kraxelte ich zum Auftakt 300Hm hoch, bevor es ins Flachland Richtung Figueres herunterging und ich in den Pirinexus Veloweg einschwenkte. Noch immer waren die unasphaltierten Wege voller Pfützen. Kein Vergleich zum letzten Herbst, als ich den Pirinexus in der gesamten Länge gefahren bin. Damals war es aufgrund der Trockenheit staubig. Ich wechselte darum stets zwischen asphaltierten Strassen und dem Pirinexus-Gravelweg ab. Zum Glück hatte ich letzten Abend darauf verzichtet, mein Bike abzuspritzen;-)
Ein paar Erklärungen zu den befahrenen Velorouten:
Von Genf bis zum Rhone-Delta folgte ich der ViaRhôna Route. Westwärts, entlang des Mittelmeeres geht diese Route in die EV8 (Eurovélo 8) über. Diese Route, 7`560km lang(!) verläuft von Cadiz entlang des Mittelmeeres bis nach Athen. 12 Länder vereinen einen einzigen Radweg! Allerdings sind es die Spanier, welche es bisher nicht zustande gebracht haben, in Katalonien eine durchgehende Route zu bieten! Als Alternative wird deshalb der Pirinexus angeboten. Ich habe bewusst beim Grenzübergang bei La Jonquera auf den EV8 und Pirinexus verzichtet, weil die Wege in der Grenzregion eigentlich nur mit dem MTB zu befahren sind! Die Alternative über die schroffe Küste war ein perfekter Entscheid, den ich allen empfehlen kann, die südwärts nach Spanien reisen.
Der letzte Abschnitt von Palamos über San Feliu ist stark von Autos frequentiert, doch auf den separaten Velospuren ist die Lage relativ entspannt.
Das Dessert folgt zum Schluss - die Küstenstrasse von San Feliu nach Tossa der Mar - meinem Zielort!
Brigitte vom Hotel Bahia hat alles vorbereitet, um mir einige Ferientage zu gönnen. :-)
Im Flow von Agde nach Spanien #6 - Agde/F - Portbou/ES
Im Flow von Agde nach Spanien
#6 - Agde/F - Portbou/ES
180 km / 908 Hm / 9h 10min / 19.3 km/h / 10-23 Grad / Wind SE
Dank des Ruhetages kam ich früh aus dem Bett und nahm das Frühstück in einer nahegelegenen Bäckerei ein. Der Start war einsam und still. Schon bald war ich draussen in der Lagunenlandschaft die wegen der heftigen Regenfälle am Vortag noch feucht war. Manche Wege hatte ich umfahren, indem ich die asphaltierten Strassen vorzog.
Auf der Höhe Béziers verlief der offizielle Veloweg über eine Sandpiste. Nach ca. 3km musste ich umkehren - es war zu schlammig und zu gefährlich.
Bei Narbonne-Plage spitzte sich die Lage zu. Zahlreiche Radtouristen steckten mir ihren Rädern fest. Der Schlamm hatte sich zwischen Pneu und Schutzblech wie Beton festgesetzt. Einer Lady mit einem eBike konnte ich noch helfen, aber andere mussten kapitulieren. Ich weiss nicht, ob sie einfach weitergefahren (gelaufen) sind, oder gar wieder den weiten Weg zurück zum nächsten Dorf angetreten haben.....
Fazit: Für ein Reisebike sind Schutzbleche ein No-Go! Meine Schwalbe G-One Reifen waren auch für diese ausserordentlichen Verhältnisse eine sehr gute Wahl. Aber das Bike und die Taschen wurden entsprechend dreckig :-(
Richtung Canet/Perpignan gings richtig flott voran. Allerdings sichtete ich grosse schwarze Wolken in den Pyrenäen, welche sich von den Bergen ostwärts zum Meer entluden. Eine Stunde Wartezeit in einem Restaurant und das Wetter war wieder gut. Das war gegen 17 Uhr. Ich entschied mich, die restlichen 40km bis zur Grenze zu fahren. Ein weiser und guter Entscheid. Die Küstenstraße konnte fast ohne Verkehr befahren werden. Ein letzter Berg und ich war oben auf der spanisch, französischen Grenze angelangt. Die Zollhäuschen sind schon verfallen und seit Jahren nicht mehr in Betrieb - freie Grenze!
Angekommen in Portbou, fühlte man sich in eine frühere Zeit versetzt. Ein uraltes Städtchen mit engen Strassen und alten Häusern. Das Hotel ist wohl aus den 50er Jahren, doch für eine Nacht ist es vertretbar.
Das einzige offene Restaurant war ein Pakistani. So gut und billig hatte ich auf meiner Reise noch nicht gegessen - das war ein krönender Abschluss eines langen Tages auf dem Rad!
Wolkenbruchartige Regengüsse - #5 Sète - Agde
23 km / 89 Hm / 1h 8min / 20.8 km/h / 13 Celsius / 💦💦💦
Man könnte als Bikepacker fluchen, aber: „Without rain, there is no life!“ Nachdem ich mir dies wieder in Erinnerung gerufen habe, war alles wieder gut :-)
Meine neue Regenjacke mit 10‘000 mm Wassersäule blieb tatsächlich dicht - alles andere, bis noch auf die Gore-Tex Socken war klitschnass. Ausserdem positiv aufgefallen sind meine Frontrolle und Satteltasche - beides blieb innen trocken. Die neue Rahmentasche ist ein Flop, diese wurde nass. Wahrscheinlich lässt der Reissverschluss die Nässe rein.
Zusammen mit weiteren gestrandeten Radtouristen warteten wir nach Kaffees und Croissants vergeblich auf besseres Wetter. Der Regenradar zeigte eine immense Wolke die einfach nicht abziehen wollte.
Ein paar Angefressene sind dann doch noch losgefahren, aber ich entschied mich zu bleiben und buchte in der Nähe ein wunderschönes Zimmer für 57 Euro.
Warm duschen, Wäsche machen und etwas Zeitung lesen, so wie man eben einen Sonntag verbringt....
Zum Dinner lief ich in die eher schäbige Altstadt von Agde. Am Hafen erblickte ich ein Fischrestaurant wo mir eine gut zubereitete Dorade serviert wurde - nur der Fisch war schon 22 Euro, plus Zutaten und Getränke, war die Rechnung genau gleich wie mein Zimmer.
Morgen Montag soll es wieder schön werden - meinen die Wetter-Apps in Globo!
Wind aus allen Richtungen und Flamingo besuchen - #4 Avignon - Sète
Wind aus allen Richtungen und Flamingo besuchen - Etappe #4 - Avignon -
152 km / 391Hm / 6h 50min / 22.3 km/h / Wind N-E-W-S...
Der Start am Morgen liess jedes Gravel-Herz höher schlagen. Zum Auftakt lud eine 15-km lange Gravelstrecke zum Rollen ein. Es waren extrem viele Graveler unterwegs. Es scheint, dass das klassische Rennrad auch in Frankreich weniger Absatz findet.
Bald erreichte ich die Camargue - eine Gegend, bei der mir Kindheitserinnerungen wieder hochkommen. Wir waren als Kinder oft in Südfrankreich in den Ferien und da gab es Ausflüge in die Camargue. Die Ausritte mit Pferden, Flamingos und sogar die französische Art von Stierkämpfen (Course camarguaise) sind eine umstrittene Geschichte. Petanque Spieler versammelten sich auf einem riesigen Sandplatz in Aigues-Mortes. Dies ist wiederum ein Backflash. Ich spielte stundenlang mit meinem Vater Petanque und nahm sogar an Wettkämpfen teil, gesponsert von Pastis.
Am Meer bei La Grande-Motte erhielt ich endlich einmal Windunterstützung, herrlich! Eigentlich wollte ich bis nach Agde fahren, aber mein Nacken bereitete mir Schmerzen. Vermutlich bin ich zu lange auf dem Triathlonlenker in der Aeroposition gewesen und habe die Nackenmuskulatur zu stark beansprucht?
So „landete“ ich Sète, eine schöne Stadt am Meer und vielen Buchten und Kanäle mitten im Zentrum.
In einem unscheinbaren italienischen Restaurant konnte ich mit einer fein zubereitenden Lasagne meine leer gewordenen Kohlenhydratspeicher wieder auffüllen.
Wo ist der Regenschutz?? #3 Valence - Avignon
160 km / 658Hm / 7h 10min / 22.3 km/h / 11-18 Grad / Wind S-SE
Der Start am Morgen war flüssig. Ich musste dem knappen 25-er-Schnitt Tribut zollen. Ich fand eine gute Pizzeria in Chteauneuf-du-Rhne, in der ich die fehlenden Kohlehydrate wieder einnehmen konnte.
Kaum wieder auf der ViaRhôna wurde es nervig. Der Veloweg wurde von ganzen Gruppen, inkl. Schulklassen, regelrecht bevölkert - auch Kleinkinder auf Drei-Rädern tummelten sich auf dem Veloweg. Das bewog mich dazu, auf die andere Flussseite nach Pont-Saint-Esprit zu fahren, wo es just zu regnen begann.
Im Café musste ich feststellen, dass meine Regenklamotten nicht im Gepäck waren..... Schei... ich hatte diese in der vorletzten Unterkunft im Schlafzimmer - schön aufgehängt - liegen lassen! Gemäss Google Maps befand sich 80 m davon ein TREK-Cycling Shop, wo ich mir eine neue Jacke mit kaufte. Diese Jacke soll 10‘000mm Wassersäule dicht sein! Bin gespannt, wie es mit der Atmungsaktivität aussieht :-) Der Mechaniker füllte mit seinen Apps gleich noch meine SRAM-Schaltung mit seinen Apps. Aber schlussendlich kratz der kleine 10er-Ritzel immer noch....
Der geplante Umweg über die Weinberge erwies sich nicht als sehr gute Idee. Die lokalen Velowege sind in einem erbärmlichen Zustand. Es klappert selbst mit einem komfortablen Gravelbike. Echt fragwürdig, was hier den zahlreichen Velotouristen geboten wird. Vor Avignon wurde die Via-Rhôna umgeleitet - einfach auf eine befahrene Strasse. Ich folgte meinem geplanten Track, indem ich etwa 20 km auf ungepflegten Gravelwegen irgendwann einmal auf dem Pont d‘Avignon stand!
Wie sieht es hier im Sommer aus, wenn jetzt schon so viele Touristen diese schöne Stadt bevölkern?
Der Isère und Rhone entlang - #2 Murs - Valence
143km / 1‘168 Hm / 6h 30min / 22,0 km/h / 10-15 Grad / Win
So ist's doch schon besser - die Regensachen können eingepackt werden. Doch die Beinlinge und ein langes Shirt waren bei 10 Grad doch noch nötig.
Ich wählte die kürzere Variante - also über die Berge, um später wieder der Rhone zu folgen. Die Rhone macht 100 km nach Genf einen Abstecher nordwestlich nach Lyon und fliesst dann wieder südwärts ins Meer. Ich folge längerer Zeit der Isère, welche oberhalb von Valence in die Rhone fliesst.
Nach 120km spürte ich wieder etwas mehr Wärme. In Valence, meinem Zielort, treffe ich die Rhone wieder!
Noch nie habe ich so viele Nussbäume gesehen! Entlang der Isère kann man kilometerweise durch Nussbaum Plantagen fahren. An manchen Ecken werden Nussprodukte und dessen Öl verkauft.
Vor Valence konnte ich einer Microbrauerei nicht widerstehen und bestellte mir ein köstliches IPA und einen Caesarsalat. :-) Danach war es klar, dass ich in Valence die heutige Etappe beenden werde.
Start zur Etappe #1 ab Genf bei Regen
106 km / 795 Hm / 5h 02min / 21.2 km/h / 7-11 Celsius / Wind N
Dank der Wetterprognosen konnte ich mir vorstellen, was es bedeutet, bei 0,1 mm Regen zu fahren... Nach einigen Kilometern entpuppt sich ein leichter Nieselregen als Dauerregen.
Aber es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter - ja, meine Regenklamotten machten es möglich bei diesen Verhältnissen zu fahren. Zum Start war es mit 7 Grad schon etwas frisch :-)
An den Füssen schwöre ich bei Regen auf Gore-Tex Socken - die Füsse bleiben trocken!
Erstmals testete ich 3/4 Regenhosen von Vaude - die sind der Hammer und wirklich empfehlenswert. Klar, dass die Jacke aus atmungsaktivem Stoff sein muss. In meinem Fall eine Blackdiamond Jacke aus Gore-Tex.
Raus aus Genf - so kann man den Start der ViaRhôna nennen.
„Die 815 Kilometer lange Route, die seit dem Jahr 2008 abschnittsweise ausgebaut wird, führt vom Genfersee durch das Rhonetal bis an das Mittelmeer. Zusammen mit der Strecke der Rhone-Route in der Schweiz, die eine Länge von 350 Kilometern hat, bildet die ViaRhôna den Radwanderweg EuroVelo 17 (Rhone Radweg)“ (Quelle Wikipedia)
Dieser Route werde ich in den nächsten Tagen folgen, bis runter zum Meer und dann noch etwas weiter.
Eigentlich wollte ich campieren, aber nach einer solchen Tour möchte man doch etwas Wärme und Trockenheit. Auf einem wunderschönen Camping konnte ich mein Nachtlager in einem umgebauten Luxus-Wohnwagen aufschlagen.
Leider waren sämtliche Restaurants zu! Eine Kollegin bestätigte mir heute, dass auch bei ihr in Südfrankreich die Beizen am Mittwoch mehrheitlich dicht machen. Glücklicherweise war der Camping-Store offen, wo ich mich mit Teigwaren eindecken konnte, welche ich mit spärlichen Zutaten ohne Olivenöl im Wohnwagen gekocht habe.
Ich nach meiner ersten langen Tour seit über einem halben Jahr etwas k.o. - ich gehe jetzt schlafen - good night!
Die Idee: Genf - Tossa de Mar (Costa Brava)
Der Gedanke, von der Schweiz nach Tossa de Mar an der Costa Brava zu fahren war letzten November weit, weit weg. Am 11.11.24 erlitt ich einen “stillen” Herzinfarkt. Alle künftigen Pläne für Bikepacking Touren waren plötzlich utopisch geworden. Aber nur drei Monate später kam wieder Zuversicht auf. Im März 2025 erhielt ich nach einer sog. PET-Untersuchung (Positronen-Emissions-Tomografie) von meiner Kardiologin grünes Licht: “Jetzt kannst Du wieder Vollgas geben!” Das hätte ich echt nicht erwartet - die Welt des Bikepackings ging wieder auf!
Ich werde, sobald ich wieder Zeit finde, diese “Herz” Geschichte auf meinem Blog publizieren. Es ist mir ein Anliegen, aktiven Menschen detaillierte Informationen zur Vorsorge oder nach einem Herzinfarkt, Wege zur Rehabilitation zu geben.
Wäre mir dies nicht passiert, würde ich diesen Frühling wieder als Veloguide in Spanien unterwegs sein und wahrscheinlich meine USA-Vorhaben im Jahr 2025 umsetzen.
Nach der Erkenntnis, dass ich wieder normale Sportarten ausüben durfte, konnte ich zuhause auf meinem Indoor-Trainer höhere Intensitäten trainieren und mit meinem Bike oder Gravel wieder in die Natur zurückkehren. Es war erstaunlich, wie gut es lief. Allerdings erforderte es eine längere Erholungsphase, die ich mit gezielten Gymnastikübungen und sogar Yoga kombinierte.
Es entstand die Idee, mit dem Gravel nach Tossa zu fahren, einige Tage am Meer zu verbringen und dann mit dem Bus wieder in die Schweiz zurückzukehren.
Ich strickte mir eine Tour zusammen, die in Genf beginnt und in Tossa endet. Insgesamt wird die Strecke um 850 km sein. Ich habe keinen Druck, diese Strecke in 10 Etappen oder weniger zu fahren. Mein wichtigstes Anliegen ist meine Gesundheit - bisher ist mir nicht klar, wie ich sie bewältigen kann.
Am Mttwoch, 7. Mai 2025 starte ich diese Bikepacking Tour 😍 Wie üblich werde ich auf diesem Blog täglich meine Eindrück weitergeben - keep in touch!