Abschluss - Transfer Villeneuve - Vevey
Nach einer wunderbar erholsamen Nacht wachte ich so spät auf, dass ich beinahe das reichhaltige Frühstücksbuffet im Hotel verpasst hätte. Frisch gestärkt rollte ich in aller Ruhe dem Seeufer entlang, vorbei an sanft plätschernden Wellen, direkt zum Schloss Chillon – einem mächtigen Bauwerk, das majestätisch am Genfersee thront. Schon am Morgen war der Hotspot fest in der Hand zahlreicher asiatischer Touristengruppen.
Was dabei fast noch unterhaltsamer war als das Schloss selbst: die unzähligen Pseudo-Influencer, die sich in allen erdenklichen Posen verrenkten, um die perfekte Aufnahme zu inszenieren. Montreux präsentierte sich kurz darauf so mondän wie eh und je – und an der Uferpromenade drängelten sich die Möchtegern-Bonzen, die scheinbar nichts anderes zu tun hatten, als gelangweilt zwischen Jachten und teuren Boutiquen zu flanieren. Eigentlich hatte ich Lust auf einen Cappuccino, doch bei diesem Trubel verzichtete ich.
Route #18 - Brig - Villeneuve (modifizierte) Route
Die heutige Etappe stand ganz im Zeichen der Hitze. Bereits am Morgen zeigte das Thermometer Werte, bei denen man am liebsten direkt in einen See springen würde. Nach gut 100 Kilometern im Wallis entschied ich mich deshalb, die Originalroute zu verlassen und direkt an den Genfersee zu fahren – eine spontane, aber kluge Entscheidung. Die geplanten Anstiege in die Waadtländer Berge nach Villars-sur-Ollon hätten bei dieser Gluthitze nur unnötig Kraft gekostet. Etappe #18 und #19 werde ich zu gegebener Zeit nachholen
Route #17 - Riale/ITA - Brig/CH - Ein hartes Stück Arbeit mit 2 Std. Schieben….
Gleich nach dem Frühstück hiess es: rauf aufs Rad und hinein in den Tag. Die alte Militärstrasse, die sich in endlosen Serpentinen zum Passo San Giacomo hinaufzieht, wirkte wie aus einer anderen Zeit – Gravel, flankiert von weiten Wiesen und Bächen, die in der Morgensonne glitzerten. Faszinierend, wie schnell man an Höhe gewinnt, ohne dass es sich brutal anfühlt. Mit rund 10 % im Schnitt war es zwar sportlich, aber erstaunlich gleichmässig und gut fahrbar.
Viele Wanderer waren schon früh unterwegs, Rucksäcke geschultert, Stöcke klackerten im Takt. Manche grinsten, manche staunten nicht schlecht, als ich mit der Drohne im Schlepptau an ihnen vorbeizog – ein Bild, das man wohl nicht alle Tage sieht.
Route #16 - Von Bellinzona/CH bis Riale/ITA, dem nördlichsten Zipfel des Piemont
Der Tag begann früh in Rheinfelden, wo ich mich mit dem Zug in Richtung Süden aufmachte. Gegen 9 Uhr stand ich mit meinem Gravelbike in Bellinzona – dem Startpunkt meiner mehrtägigen Tour entlang der Gravelpacking Schweiz Route #16.
Zunächst führte mich der bestens bekannte Kurs entlang des Ticino nach Tenero. Die Morgensonne begleitete mich, das Wasser glitzerte und die Beine fanden rasch ihren Rhythmus. Im CST Tenero legte ich einen kurzen Kaffeestopp ein – gerade genug, um etwas Energie zu tanken und die frische Tessiner Luft zu geniessen.
Weiter ging es nach Locarno, wo mich eine besondere Kulisse erwartete: Die Locarno Filmfestspiele waren in vollem Gange. Auf der Piazza standen hunderte Stühle vor einer riesigen Leinwand, eingerahmt von historischen Gebäuden. Es war eine Mischung aus mediterranem Flair, Festivalfieber und Vorfreude auf das, was noch kommen sollte.
Gravelpacking durchs Herz der Schweiz - Routen #16 - #20
Seit ich das Buch gravelpacking-schweiz in den Händen halte, kribbelt’s in den Beinen. So viele schöne Strecken, gut beschrieben, inspirierend bebildert – da war klar: Ich will los! Für dieses verlängerte Wochenende habe ich mir gleich ein kleines Projekt vorgenommen: die Routen 16 bis 20 am Stück. Die GPX-Tracks sind schon auf Komoot geladen, das Wetter spielt mit – perfekte Voraussetzungen für ein echtes Bikepacking-Abenteuer.
Los geht’s mit dem Zug ab Rheinfelden nach Bellinzona. Dort starte ich am Morgen direkt auf Route #16 – der Tessiner Süden erwartet mich mit warmem Klima, Schotter, Flüssen und Palmen. Von dort will ich mich Etappe für Etappe nordwestwärts hocharbeiten – mit dem Ziel Lausanne vor Augen. Danach bringt mich der Zug wieder nach Hause.
Ich freue mich auf spannende Strecken, neue Landschaften, ruhige Wege, steile Rampen – und hoffentlich ein paar richtig gute Pausen mit Kaffee und Aussicht. Mal schauen, was mich alles erwartet. Ich nehme’s, wie’s kommt – und teile gerne, was ich unterwegs erlebe. beginnt alles mit einer Idee.