Abschluss - Transfer Villeneuve - Vevey
13km, 99Hm, 52min, 28 Grad Celsius, Wind NW
Nach einer wunderbar erholsamen Nacht wachte ich so spät auf, dass ich beinahe das reichhaltige Frühstücksbuffet im Hotel verpasst hätte. Frisch gestärkt rollte ich in aller Ruhe dem Seeufer entlang, vorbei an sanft plätschernden Wellen, direkt zum Schloss Chillon – einem mächtigen Bauwerk, das majestätisch am Genfersee thront. Schon am Morgen war der Hotspot fest in der Hand zahlreicher asiatischer Touristengruppen.
Was dabei fast noch unterhaltsamer war als das Schloss selbst: die unzähligen Pseudo-Influencer, die sich in allen erdenklichen Posen verrenkten, um die perfekte Aufnahme zu inszenieren. Montreux präsentierte sich kurz darauf so mondän wie eh und je – und an der Uferpromenade drängelten sich die Möchtegern-Bonzen, die scheinbar nichts anderes zu tun hatten, als gelangweilt zwischen Jachten und teuren Boutiquen zu flanieren. Eigentlich hatte ich Lust auf einen Cappuccino, doch bei diesem Trubel verzichtete ich.
Einen Zwischenstopp legte ich natürlich bei Freddy Mercury ein – Pflichtprogramm am Genfersee! Allerdings brauchte es auch hier etwas Geduld, bis sich die Touristenmassen verzogen und man ein Foto ohne Selfiesticks schiessen konnte. Kurz vor Vevey entdeckte ich dann eine kleine, ruhige Bucht. Dort machte ich es mir bis zur Zugabfahrt gemütlich und gönnte mir einen ausgiebigen Schwumm im klaren See – einfach herrlich!
Die Heimreise per SBB verlief weitgehend ereignislos, abgesehen von einer eher unschönen Beobachtung: Die Schaffner gingen rigoros gegen Radfahrer ohne Reservation vor. Besonders stossend finde ich, dass auf direkten Linien – wie Lausanne–Olten – keine separaten Wagen für Sonntagsradler angeboten werden. Ein einfacher Abstellplatz würde hier viel Ärger ersparen.
Fazit: Vier Tage voller Eindrücke, Natur, Hitze, Abkühlung, kulinarischer Höhen und finanzieller Tiefen. Eine Tour, die mich einmal mehr daran erinnert hat, warum ich das Gravelpacking so liebe – und warum ich trotzdem froh bin, jetzt die Beine hochzulegen.