Route #18 - Brig - Villeneuve (modifizierte) Route
130km, 435Hm, 5h55min23s, 36 Grad Celsius, Wind ENE
Die heutige Etappe stand ganz im Zeichen der Hitze. Bereits am Morgen zeigte das Thermometer Werte, bei denen man am liebsten direkt in einen See springen würde. Nach gut 100 Kilometern im Wallis entschied ich mich deshalb, die Originalroute zu verlassen und direkt an den Genfersee zu fahren – eine spontane, aber kluge Entscheidung. Die geplanten Anstiege in die Waadtländer Berge nach Villars-sur-Ollon hätten bei dieser Gluthitze nur unnötig Kraft gekostet. Etappe #18 und #19 werde ich zu gegebener Zeit nachholen.
Unterwegs fand ich gleich zweimal kleine, idyllische Seen, die sich perfekt für eine kurze Abkühlung eigneten. Das eiskalte Wasser war pure Wohltat und gab mir wieder etwas Energie. Die Gravelstrecke entlang der Rhône bot stellenweise spektakuläre Abschnitte (siehe Video) und sorgte für Abwechslung. Ich legte mehrere Pausen ein, liess es bewusst gemütlich angehen und genoss die warmen Walliser Sommerfarben: grüne Obstbäume, sonnenverwöhnte Weinberge und ein Klima, das schon fast subtropisch anmutet.
Zum Glück blieb der Gegenwind aus, und so rollte es bis zum Genfersee recht ordentlich – auch wenn Hitze und Müdigkeit die letzten Kilometer etwas zäh machten. In Aigle passierte ich noch den Hauptsitz der UCI, bevor es entlang der Rhône zur Unterkunft ging.
Dort allerdings ein kleiner Dämpfer: Die Begrüssung fiel eher frostig aus, und das Erste, was man mir sagte, war, dass Fahrräder nicht aufs Zimmer dürfen. Immerhin gab es in der Garage einen separaten Raum, den ich mit meinem massiven Schloss sicherte – zusätzlich aktivierte ich eine schrille Alarmanlage, die bei Bewegung sofort losheult.
Nach dem Einchecken sprang ich endlich in den Genfersee – ein traumhaftes Gefühl! Zum Abendessen gab es Filet de Perche. Mit 42 CHF zwar überteuert, aber lecker. Am Ende standen knapp 80 CHF auf der Rechnung. Teure Schweiz eben – aber der Sprung ins kühle Nass war unbezahlbar.