Canada Loop #2 - Fredericton - Florenceville - hit the wall

116 km, 1‘216 Hm, 5h 47 min, 20,1 km/h, 3‘116 Cal, 2-6° Celsius, Wind N

Draussen in der kanadischen Pampa in einen Hungerast geraten

Ich hatte schlecht geschlafen. Die Kombination mit einem Nickerchen vor dem Nachtessen und abends auf Play-Suisse den gruseligen Psycho-Thriller „Nebensaison“ zu schauen, waren keine gute Idee für einen erholsamen Schlaf…..

Als ich um 9 Uhr bei frischen 2 Grad in Frederiction losgefahren bin, war ich schnell auf dem lokalen Fahrrad-Netzwerk - alleine! Ausser einem Verrückten, wagt es bei diesen Bedingungen kein Mensch aufs Velo! Nach ein paar Minuten fing ein Schnee- und Graupelschauer an, zum Glück nur kurz. Die Wetterprognosen „versprachen“ trockenes Wetter :-), was ab der zweiten Stunde glücklicherweise eintraf. Ein deutscher Warmshowers Gastgeber aus Fredericton, hatte mir den Tipp gegeben, nicht der offiziellen Veloroute entlang dem Saint John River zu folgen, denn dieser Weg ist zu 100 % nicht asphaltiert und derzeit nicht überall gut passierbar. Das Warmshowers Netzwerk ist nicht nur für eine Unterkunft eine gute Sache, sondern auch praktisch als Informationsquelle rund um das Fahrrad.

Mein Hammerhead Karoo 2 kreierte mir eine alternative Route, allerdings eine hügelige Variante. Circa 30 km vor dem Etappenziel fiel ich in einen Hungerast, was bei mir aussergewöhnlich ist. Im Englischen gibt es dafür den Ausdruck „hit the wall“. Läden oder Tankstellen gab’s keine unterwegs, und meine 3 Cliff-Riegel hatte ich schon verspeist. Die Rettung kam kurz vor dem Ziel - eine Tankstelle, wo ich mein Notfall-Menu einkaufte: Eine Cola und ein Snickers Choco Riegel;-) So schaffte ich es zum Hotel. Es ist immer wieder überraschend, wie ein solcher Zucker-Schub weiterhilft!

Ich landete in einem neu eröffneten Hotel, dem 'Amsterdam Inn & Suites' mit Restaurant. Der Barkeeper fragte mich, woher ich käme - meinem Akzent zufolge tippe er auf Deutschland…;-))) Er ist Niederländer und seit sechs Jahren in Kanada. Aussergewöhnlich für einen Holländer - er fährt nicht Rad - deshalb konnte er kaum glauben, wie man vom warmen Süden in den kalten Norden fährt….